Oculus Link - Erfahrungen, der richtige PC, Tipps, Tricks und passende USB Kabel (2024)

Oculus Link - Erfahrungen, der richtige PC, Tipps, Tricks und passende USB Kabel (1)

Mit Oculus Link verwandelt ihr eure Oculus Quest in eine PC-VR-Brille. Wir haben Link auf mehreren PCs und mit unterschiedlichen Kabeln getestet.

Update 20. November:

Wie Oculus bekannt gibt, solltet ihr in der Oculus Software die Teilnahme am Beta-Programm vorübergehend deaktivieren, da ansonsten Oculus Link nicht mehr funktioniert. Wir konnten das Problem nachstellen, ihr solltet die Oculus Beta tatsächlich abstellen. Zumindest vorerst, Oculus spricht von „den nächsten paar Versionen“.

If you've opted into PTC using the PC software, Oculus Link will not work properly over the next few releases. Please disable PTC access if you intend to utilize Oculus Link.https://t.co/gFIeQ0hgg2

— Oculus Support (@OculusSupport) November 20, 2019

Ursprünglicher Artikel:

Dass ein Produkt von seinem Hersteller um Funktionen erweitert wird ist keine Seltenheit. Ungewöhnlich wird es, wenn diese Funktionen recht weitreichende Folgen haben und anderen Produkten die Daseinsberichtigung streitig machen: Mit Oculus Link wird die Quest zur Rift S, ihr braucht nicht einmal ein teures Original-Herstellerkabel.

Wir haben Link natürlich sofort ausprobiert und mehr als einen Rechner damit getestet. Tatsächlich funktioniert Link sogar mit Grafikkarten, die Oculus bisher noch nicht freigegeben hat, doch dazu später mehr.

Oculus Link einrichten

Die Installation ist denkbar einfach: Ihr benötigt nur die Oculus Software auf einem halbwegs aktuell ausgestatteten PC sowie ein USB-C-Anschlusskabel mit USB 3.0-Support. Steckt ihr das Kabel in Quest und PC, erkennt die Oculus Software automatisch die neue Hardware und fragt ob Oculus Link eingerichtet werden soll. Im Anschluss stellt ihr einen Roomscalebereich und die Bodenhöhe ein – fertig. Auf der Quest musst noch einmal der Link-Zugang bestätigt werden und schon läuft die von der Rift gewohnte PC-Umgebung. Startet ihr SteamVR, wird die Quest dort als Rift S angezeigt und lässt sich auch exakt so nutzen.

Das richtige Kabel

USB ist leider nicht USB, das müssen aktuell viele hoffnungsfrohe Quest-Nutzer erfahren. Einfache USB-Ladekabel wie sie dem Handy beiliegen, beherrschen oft entweder gar keine Datenübertragung oder nur USB 2.0 Geschwindigkeit. Von der geringen Länge ganz zu schweigen. Kabel aus dem Handel sind bis 3 Metern Länge gut erhältlich. Ihr könnt auch ein Kabel mit dem breiteren USB-A-Stecker auf der einen und USB-C auf der anderen Seite nutzen, die Steckerform hat keine Auswirkungen auf die Leistung. Auch Adapter sollten daher funktionieren, wir haben nur noch keine getestet.

Mit drei Metern lässt es sich am PC sitzend recht gut spielen, Roomscale erfordert aber mindestens fünf Meter. Hier wird es schon eng: Die Spezifikation von USB 3.0 sieht solche Kabellängen gar nicht vor, entsprechend wenig Auswahl gibt es beispielsweise bei Amazon oder im Elektrofachgeschäft. Wir haben es mit einem 5 Meter-Kabel von Amazon versucht, welches allerdings auf keinem unserer Rechner eine Verbindung zur Quest herstellen konnte.

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Das von Oculus selbst empfohlene Anschlusskabel von Anker bietet übrigens nur 3 Meter, funktioniert aber hier im Test sehr gut. Oculus wird, voraussichtlich im Dezember, ein eigenes Link-Kabel anbieten, das mit 79,99$ allerdings nicht ganz preiswert ausfallen wird. Da es auf dem Markt aber tatsächlich so gut wie keine derart langen und zuverlässig arbeitenden Kabel für USB 3.0 gibt, dürfte der Kauf kein Fehler sein.

Einfacher wird es, wenn ihr mit einer Verlängerung arbeitet. 1,8 Meter Anschlusskabel und fünf Meter Verlängerung funktionieren oft, zumindest wenn es sich um eine sogenannte aktive Verlängerung handelt. Diese bezieht zusätzlich Strom über einen extra-USB-Anschluss. Dummerweise sitzt dieser auf Seiten der Quest, so dass beispielsweise Zitronenarzt sich für folgendes Video eine Powerbank an die Quest gebastelt hat.

Es kann daher sinnvoll sein, beispielsweise einen aktiven USB-Hub zu nutzen, der die Stromversorgung zumindest ein paar Meter abseits der VR-Brille übernimmt und trotzdem eine größere Kabellänge ermöglicht.

Generell ist die Kabelwahl nur solange trivial, bis es um größere Kabellängen geht. So funktioniert das bei uns nicht verbindende 5-Meter-Kabel bei einem Mitglied unseres Discords sehr gut mit der Quest. Wir möchte euch daher bitte: Schreibt eure Kabel und Konfigurationen unten in die Kommentare, so dass andere Leser sich daran orientieren können.

Übrigens: das der Quest als Ladekabel beiliegende und immerhin drei Meter lange Kabel eignet sich nicht, da es nur USB 2.0 beherrscht. Trotz USB C Anschlussstecker, da dieser nichts über die Übertragungsrate aussagt.

Zitronenarzt brauchte nicht einmal ein neues Kabel kaufen sondern hat stattdessen gebastelt

Der richtige PC für Oculus Quest und Link

Während die Quest als mobile VR-Konsole ohne weitere Hardware auskam, wird für Link ein PC benötigt. Dieser sollte sich bei der Leistung an einem für VR geeigneten Rechner orientieren, reine Bürorechner sind nicht schnell genug. Schnell ist relativ: Mag die CPU flott genug rechnen, fehlt es oft der Grafikkarte an Leistung. Da lässt sich ansetzen: Eventuell lässt sich euer Bürorechner ja kostengünstig mit einer neuen GPU beschleunigen.

Wir haben Link mit folgenden Systemen getestet:

  • Intel Core i5-7600 (Quadcore)
  • 16 GB DDR4-2444 Arbeitsspeicher
  • AMD RX570 8 GByte

Dieses Einstiegssystem sollte laut Oculus gar nicht funktionieren, tut es aber dennoch. Nur leider nicht zufriedenstellend: Die Grafikkarte ist zu langsam für die Auflösung der Quest – während sie bei der Rift S gerade noch so ausreicht.

  • AMD Ryzen 5 2600
  • 16 GB DDR4-3200 Arbeitsspeicher
  • Nvidia Geforce 1060 6 GByte

Ebenfalls ein eher preiswertes System, das zudem fast genau unserem Einstiegs VR-PC aus der Kaufberatung entspricht und damit (neu) etwa 550 Euro kostet. Hier ist die Performance deutlich besser (obwohl auch die 1060 offiziell noch nicht kompatibel sein soll), Stormland lässt sich in mittleren Details (+ temporal AA) durchaus flüssig spielen (ASW sei Dank).

  • AMD Ryzen 5 1600
  • 16 GB DDR4-3200 Arbeitsspeicher
  • Nvidia Geforce RTX 2080

Immer noch kein Highend aber problemlos für die Quest mit Link geeignet. Auch grafisch fordernde Spiele laufen flüssig obwohl die Konfiguration mit einem aktuellen (neu)Preis von unter 1000 Euro alles andere als luxuriös ist. Alternativ wäre hier auch eine RTX 2070 Super oder AMD RX5700 XT denkbar (letztere funktioniert beim Communitymitglied RePu problemlos mit Link).

Link funktioniert latenzfrei

Befürchtungen, dass Oculus Link sich negativ auf die Latenz oder stark auf die Grafikqualität auswirken könnte, sind haltlos: Das Bild in der Quest ist zwar Displaybedingt anders als das der Rift S, eine leichte Bildkompression wage ich ebenfalls zu erkennen – schlimm ist das aber nicht. Die Bildqualität liegt über der einer Rift CV1 aber unter der der Rift S, für ein kostenloses Update durchaus genial. Tracking funktioniert auch in anspruchsvollen Titeln wie Beat Saber problemlos.

Ist Rift S dank Link jetzt überflüssig?

Die Frage ist berechtigt, ich würde sie aber mit „nein“ beantworten. Die Rift S bietet gegenüber einer ungemoddeten Quest einen deutlich größeren Tragekomfort. Das LCD sorgt zwar für schlechtere Schwarzwerte, bietet aber auch ein deutlich weniger sichtbares Pixelgitter. Verantwortlich ist hier die Pixelmatrix mit drei statt nur zwei Subpixeln pro Bildpunkt – bessere Optik bei gleichbleibenden Systemanforderungen, während Quest eher höhere Anforderungen als Rift S stellt und trotzdem eine schlechtere Optik bietet. Es sei denn, ihr liebt Horrospiele und Weltraumsimulationen. Außerdem ist das Kabel sinnvoller platziert – bei der Quest habt ihr es immer links vorne und ohne abgewinkelten Stecker auch weit herausstehend. Das nervt mitunter und sorgt dafür, dass man es beim Spielen herauszieht. Oder schlimmer, den PC umwirft. Ihr solltet also versuchen, das Kabel beispielsweise mit einem Klett-Strap ein wenig mit dem Kopfgurt der Quest an den Hinterkopf zu verlegen.

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